Der Anti-MUM1-Antikörper markiert ein 50 kDa schweres Protein, das Multiple Myeloma Oncogene-1 (MUM1). MUM1 wird vom MUM1/IRF-4-Gen kodiert, das auf 6q23-25 kartiert und als myelomassoziiertes Onkogen identifiziert wurde. Es gehört zur Familie der Transkriptionsfaktoren der Interferon-Regulationsfaktoren und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation der Genexpression als Reaktion auf Signale von Interferon und anderen Zytokinen. MUM1-positive Zellen exprimieren das Protein im Zellkern in einem diffusen und mikrogranularen Muster. Eine gewisse Positivität wird jedoch auch im Zytoplasma von MUM1-exprimierenden Zellen beobachtet. In normalen/reaktiven lymphatischen Geweben, wie z. B. Lymphknoten, färbt dieser Antikörper Plasmazellen, einige B-Zellen in der Lichtzone von Keimzentren und eine Untergruppe von T-Zellen (T-Zellen in Keimzentren und interfollikulären Bereichen). Die MUM1-Expression wurde bei diffusen großzelligen B-Zell-Lymphomen (DLBCL) beschrieben. Der Anti-MUM1-Antikörper kann andere B-Zell-Lymphome wie lymphoplasmatisches Lymphom, chronische lymphatische Leukämie, follikuläres Lymphom, Marginalzonenlymphom, lymphoblastisches Lymphom/Leukämie, primäres Effusionslymphom, DLBCL, Burkitt-ähnliches Lymphom und klassisches Hodgkin-Lymphom anfärben. Die Tumorzellen im nodulären lymphozytenprädominanten Hodgkin-Lymphom sind jedoch negativ oder nur schwach positiv. MUM1 wird auch im Plasmazellmyelom exprimiert.